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  • AutorenbildMaximilian Sternhardt

Osteopathie & Blockaden im Iliosakralgelenk (ISG)

Das Iliosakralgelenk (kurz: ISG) nimmt eine Schlüsselrolle bei der Übermittlung von Kräften im menschlichen Körper ein. Blockaden können zu starken Schmerzen führen.


Welche Funktion hat das Iliosakralgelenk?

Das Iliosakralgelenk verbindet das Kreuzbein mit dem Becken und spielt damit eine sehr wichtige Rolle bei der Übertragung von Bewegungen und Kräften zwischen Beinen und Rumpf. Da es auf beiden Seiten des Beckens vorkommt, hat jeder Mensch zwei Iliosakralgelenke.


Die Hauptfunktion des Iliosakralgelenks ist eine stabilisierende und vermittelnde. Es federt Stöße ab und sorgt dafür, dass das Gewicht des Rumpfes gleichmäßig auf die Beine verteilt wird. Auch beim Heben und Tragen ist das ISG somit zentral involviert.

Andersherum federt das ISG Kräfte von den Beinen ab wie zum Beispiel beim Springen.


Ob es sich beim ISG überhaupt um ein Gelenk im eigentlichen Sinne handelt, wurde für längere Zeit in der Wissenschaft diskutiert, denn es ist durch viele Bänder und Muskeln stark fixiert und selbst im gesunden Zustand nur sehr eingeschränkt beweglich.


Wie machen sich Dysfunktionen des ISG bemerkbar?

Ein blockiertes ISG auf einer oder beiden Seiten macht sich häufig durch starke Schmerzen bemerkbar. Diese werden zumeist im unteren Rücken verortet, können aber auch auf Gesäß und Leiste ausstrahlen.


Schmerzen treten häufig bei Bewegung auf, wobei bestimmte Bewegungen wie Treppensteigen oft die Schmerzen vergrößern. Zusätzlich spüren viele Betroffene Schmerzen beim längeren Sitzen, was häufig zur Folge hat, dass die Gesäßhälfte für das Sitzen ständig „gewechselt“ werden muss.


Welche Ursachen können Dysfunktionen haben?

Die beiden Iliosakralgelenke sind zentrale Schaltstellen in einer langen Kette von miteinander verbundenen Muskelapparaten, die den Körper von oben bis unten durchziehen, weshalb die Ursachen für ein blockiertes ISG vielfältig sein können.


Teilweise werden Beschwerden durch ein physisches Trauma erzeugt, oft im Bereich der Beine. Beispiele dafür sind ein umgeknickter Fuß oder „ins Nichts treten“, wenn sich etwa beim Fahrradfahren plötzlich die Kette löst.


Gerade Sportler in Sportarten, in denen es häufig zu plötzlichen Richtungswechseln kommt (z. B. Tennis, Skifahren oder Squash) sind hier einem besonderen Risiko ausgesetzt.


Auch Fehlhaltungen und Fehlbelastungen können über längere Zeit die Entwicklung eines blockierten Iliosakralgelenks begünstigen. Dazu gehören falsches und/oder zu langes Sitzen oder mangelhafte Kompensation von Fehlstellungen wie beispielsweise einem Beckenschiefstand.


Nicht zuletzt können Symptome im Bereich des ISGs auch während der Schwangerschaft auftreten.


Aus osteopathischer Sicht kommen zusätzlich weitere Faktoren ins Spiel, denn nach den (nicht wissenschaftlich bewiesenen) Vorstellungen der Osteopathie wird der gesamte menschliche Körper ganzheitlich betrachtet. Lokale Dysfunktionen könnten sich demnach auch an entfernten Körperregionen auswirken.


Ein Osteopath geht davon aus, dass der gesamte Körper hinreichend auf Dysfunktionen untersucht werden sollte, da das ISG mit praktisch allen größeren Muskelgruppen des Körpers direkt oder indirekt verbunden ist. Osteopathisch untersucht und behandelt werden dabei auch Einflüsse von den inneren Organen (viszerale Osteopathie).


Bezüglich des Iliosakralgelenkes sind beispielsweise unter anderem die Organe des kleinen Beckens (z. B. Blase und Gebärmutter) relevant. Auch die Verbindungen zwischen Schädelsphäre und Kreuzbein finden in der osteopathischen Sichtweise Beachtung (craniosakrale Osteopathie).


Was sollten Betroffene zunächst tun?

Treten im Bereich des Iliosakralgelenks Schmerzen auf, sollten Sie zunächst eine Differentialdiagnose durch einen Arzt erhalten. Die subjektive Symptomatik ähnelt nicht selten der von anderen Erkrankungen oder Verletzungen, weshalb Dinge wie etwa ein Bandscheibenvorfall, eine Ischialgie oder eine Entzündung unbedingt ausgeschlossen werden sollten.


Der behandelnde Arzt arbeitet dann einen Behandlungsplan aus, der durch eine osteopathische Therapie ergänzt werden kann. Sprechen Sie darüber am besten direkt mit Ihrem Arzt.


Kann die Osteopathie Blockaden des Iliosakralgelenks lösen?

Ist eine Blockade des Iliosakralgelenks diagnostiziert, ist es das Ziel der Osteopathie, einen Beitrag zu leisten, das betroffene Gelenk zu mobilisieren und Dysfunktionen (im osteopathischen Sinne) an anderen Stellen des Körpers zu beseitigen, die nach osteopathischer Vorstellung an der Entwicklung der Symptomatik beteiligt sein können.


Eine Studie, die die Wirksamkeit der Osteopathie wissenschaftlich bestätigt, liegt zu diesem Zeitpunkt noch nicht vor.

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